Privat verkaufen oder Makler beauftragen? Vor- und Nachteile im Überblick

Wer eine Immobilie verkaufen möchte, steht schon zu Beginn vor einer wichtigen Entscheidung: Soll der Verkauf in Eigenregie erfolgen oder ist es besser, einen Makler zu beauftragen? Beide Wege haben ihre Vor- und Nachteile – und die Wahl hängt stark davon ab, wie viel Zeit, Fachwissen und Nerven Sie investieren möchten. In diesem Beitrag beleuchten wir beide Möglichkeiten und geben Ihnen einen Überblick, damit Sie die für sich richtige Entscheidung treffen können.

Der private Immobilienverkauf – Freiheit mit Verantwortung

Viele Eigentümer spielen zunächst mit dem Gedanken, ihre Immobilie selbst zu verkaufen. Schließlich spart man sich die Maklerprovision, die je nach Bundesland und Vereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer mehrere tausend Euro betragen kann.

Als privater Verkäufer haben Sie die volle Kontrolle über den gesamten Prozess: von der Preisfestlegung über die Vermarktung bis hin zu den Besichtigungsterminen. Sie entscheiden, wie das Exposé aussieht, welche Bilder online gehen und mit welchen Interessenten Sie sprechen möchten.

Doch diese Freiheit bringt auch Verantwortung mit sich. Ohne fundierte Marktkenntnisse ist es schwer, einen realistischen Verkaufspreis festzulegen. Viele Eigentümer neigen dazu, den Wert zu hoch einzuschätzen – oder sie verkaufen unter Wert, weil ihnen die Vergleichsdaten fehlen. Dazu kommen organisatorische Aufgaben wie die Erstellung eines professionellen Exposés, die Platzierung von Anzeigen auf Immobilienportalen, die Koordination von Besichtigungen sowie die Prüfung der Bonität potenzieller Käufer.

Nicht zu vergessen: die rechtlichen Aspekte. Fehler in Kaufverträgen oder unvollständige Angaben können zu späteren Streitigkeiten oder sogar Schadensersatzforderungen führen. Wer privat verkauft, sollte sich daher unbedingt rechtlich und steuerlich beraten lassen.

Mit Makler verkaufen – professionelle Unterstützung von Anfang bis Ende

Ein erfahrener Immobilienmakler nimmt Ihnen all diese Aufgaben ab – und bringt zusätzlich sein Fachwissen mit. Er kennt den lokalen Markt, verfügt über Vergleichsdaten und kann den Wert Ihrer Immobilie objektiv und realistisch einschätzen. Das ist entscheidend, wenn Sie schnell und zum bestmöglichen Preis verkaufen möchten.

Darüber hinaus kümmert sich der Makler um eine professionelle Vermarktung. Dazu gehören hochwertige Fotos, ein ansprechendes Exposé und die Platzierung Ihrer Immobilie auf den relevanten Portalen. Manche Makler setzen sogar moderne Tools wie 3D-Rundgänge oder Drohnenaufnahmen ein, um die Immobilie optimal in Szene zu setzen.

Auch die Besichtigungen laufen über den Makler. Sie müssen sich nicht selbst um Terminabsprachen kümmern oder jeden Interessenten persönlich durch die Räume führen. Das spart Zeit und schont die Nerven. Ein weiterer Vorteil: Makler filtern die Anfragen und prüfen die Bonität der Kaufinteressenten. So verschwenden Sie keine Zeit mit „Besichtigungstouristen“, die gar nicht ernsthaft kaufen wollen.

Am Ende begleitet Sie der Makler auch bei den Vertragsverhandlungen und bis zum Notartermin. Damit haben Sie einen professionellen Partner an Ihrer Seite, der den gesamten Prozess rechtssicher gestaltet.

Die Kostenfrage – lohnt sich der Makler wirklich?

Viele Eigentümer schrecken vor den Maklerkosten zurück. Doch in den meisten Fällen lohnt sich die Investition. Denn ein professionell vermarktetes Objekt erzielt oft einen höheren Verkaufspreis als ein privat inseriertes. Selbst wenn die Provision anfällt, bleibt am Ende häufig mehr Gewinn übrig.

Zudem sparen Sie wertvolle Zeit und vermeiden teure Fehler. Gerade wenn Sie beruflich eingespannt sind oder die Immobilie nicht selbst bewohnen, kann die Unterstützung durch einen Makler den Verkauf erheblich erleichtern.

Für wen eignet sich welche Lösung?

Der private Verkauf kann eine Option sein, wenn Sie sich gut mit Immobilien auskennen, genügend Zeit haben und Freude daran finden, selbst aktiv zu werden. Sie sollten dann aber unbedingt auf eine professionelle Bewertung achten und sich rechtlich absichern.

Ein Makler ist die bessere Wahl, wenn Sie sich einen stressfreien Verkauf wünschen, keine Erfahrung mit Immobiliengeschäften haben oder sicherstellen möchten, dass Ihre Immobilie optimal präsentiert wird. Besonders in emotional belastenden Situationen – etwa bei einer Scheidung oder einem Erbe – ist ein neutraler Experte oft Gold wert.

Abwägen und die richtige Entscheidung treffen

Ob privat oder mit Makler: Beide Wege haben ihre Berechtigung. Der private Verkauf spart zwar die Provision, erfordert aber viel Zeit, Know-how und Organisation. Mit einem Makler profitieren Sie von Erfahrung, professioneller Vermarktung und rechtlicher Sicherheit – dafür fallen Kosten an.

Am Ende sollten Sie abwägen, was Ihnen wichtiger ist: maximale Eigenkontrolle oder größtmögliche Entlastung. In jedem Fall gilt: Je besser Sie vorbereitet sind, desto erfolgreicher wird der Immobilienverkauf – und desto schneller können Sie sich auf Ihren nächsten Lebensabschnitt konzentrieren.